Swede 55 Neubau

Gamle Swede bei leichtem Wind im Fehmarnsund - Foto SWEDESAIL
Swede 55 bei leichtem Wind auf dem Fehmarnsund © Swedesail

Yachtkonstrukteur Knud Reimers hatte Swede 55 bei 7 3/4 t Verdrängung mit 3,4 t Blei und 44 Prozent Ballastanteil geplant. Als er den Prototyp am Steg der Fisksätra Werft liegen sah, bemerkte er, dass das Boot tiefer im Wasser lag. Damit es besser läuft und bei auffrischendem Wind später reffen zu müssen, braucht das Boot einen höheren Ballastanteil von etwa 54 Prozent. Die Herausforderung, dem Boot mehr Blei zu geben und es zugleich leichter zu bauen, ist offensichtlich.

Swede 55 in moderner Bauweise

Gemeinsam mit dem führenden Komposit-Bootsbauer Baltic Yachts in Finnland wurde ein Swede 55 Neubau in fortschrittlicher Technologie kalkuliert. Abhängig vom verfügbaren Budget werden vier Technologielevel empfohlen – von Mediumtech (linke Spalte) bis hin zum anspruchsvollen Grand-Prix-Level (rechts). Letzterer mit einem reduzierten Harzanteil (imprägnierte Gelege), in einem Ofen erhitzt (getempert), um den chemischen Prozess der Polymerisation des Harzes und seiner adhäsiven Eigenschaft möglichst vollständig zu nutzen.

4 TechnologiestufenGlass/Kevlar Iso-PolyesterGlass/Kevlar Epoxid/VakuumKarbon/Kevlar Epoxid/VakuumKarbon/Kevlar Epoxy Prepreg
Rumpf1.168 kg1.015 kg812 kg702 kg
Deck414 kg348 kg278 kg239 kg
Interieur712 kg712 kg570 kg456 kg
 2.294 kg2.075 kg1.660 kg1.402 kg
 100 %90 %72 %61 %
Kiel4.372 kg4.115 kg3.628 kg3.324 kg
Beschläge129 kg129 kg129 kg129 kg
Winschen51 kg51 kg51 kg51 kg
Teak Deck137 kg137 kg137 kg137 kg
Motor229 kg229 kg229 kg229 kg
Schläuche172 kg172 kg172 kg172 kg
Elektrik260 kg260 kg260 kg260 kg
Mast & Rigg327 kg327 kg327 kg327 kg
Steuer57 kg57 kg57 kg57 kg
Zubehör70 kg70 kg70 kg70 kg
Gewicht ohne Kiel3.726 kg3.507 kg3.092 kg2.834 kg
Gewicht mit Kiel8.098 kg7.622 kg6.720 kg6.158 kg
Vergleich Level 1-4100 %94 %83 %76 %

Die Zahlen enthalten einen herkömmlich schweren Seldén Alumast. Der Neubau bekäme vermutlich einen Karbonmast, dessen Netto-Röhrengewicht bei der Hälfte des 100 kg Aluminiummastes liegt. Stehendes Gut aus modernen Faserkabeln statt schwerem Nirostradraht würde das Gewicht nochmals reduzieren. Auch ist die sogenannte Designspirale mit entsprechender Gewichtsersparnis in anderen Bereichen (einer leichteren Maschine) in diesen vorläufigen Überlegungen unberücksichtigt.

Bereits im niedrigsten Technologielevel würde der Neubau leichter als der Fisksätra Werftbau – mit einem Ballastanteil von 54 Prozent. In den beiden besten Technologiestufen in Karbon/Kevlar-Bauweise würde das Boot so leicht, dass es dank der Gewichtsersparnis von 1,4 bis zwei Tonnen neu zu zeichnen wäre. Solch eine Swede 55 in zeitgemäß fortschrittlicher Bauweise würde dann drei Viertel des Originals verdrängen, mit einer ganz anderen Segeltragzahl und entsprechend gesteigerten Leichtwindeigenschaften ablegen: Es wäre eine Sensation unter Segeln.

Eine zweite Maßnahme um Stabilität zu gewinnen wäre, das Boot marginal breiter zu bauen. Der Gewinn an zusätzlichem aufrichtenden Moment wäre mit einem Bootskonstrukteur zu planen.

Konzept für eine Swede 58

Bei der Gelegenheit wurde eine 58-füssige Swede auf der gleichen vorläufigen Basis wie oben beschrieben kalkuliert: Länge über alles 17,80 m, Breite 3,23 m.

4 TechnologiestufenGlass/Kevlar Iso-PolyesterGlass/Kevlar Epoxid/VakuumKarbon/Kevlar Epoxid/VakuumKarbon/Kevlar Epoxy Prepreg
Verdrängung11.012 kg10.367 kg9.141 kg8.377 kg
Kiel5.946 kg5.598 kg4.936 kg4.523 kg
Vergleich Stufen 1-4100 %94 %83 %76 %

In der besten Technologiestufe gebaut würde die 58-füssige Swede so schwer wie der Swede 55 Fisksätra Werftbau – mit 54 Prozent Ballastanteil.