Knud Reimers


Der gebürtige Däne Knud Hjelmberg Reimers (1906-87) absolviert in der Krupp-Germania Werft in Kiel eine Lehre. Danach studiert in Bremen Schiffbau. Seinen Lebensunterhalt finanziert er mit einer Tätigkeit bei Abeking & Rasmssen, wo er unter der Anleitung von Henry Rasmussen den Entwurf eleganter und schneller Yachten kennenlernt.
Yachtkonstrukteur Knud Reimers

1930 übernimmt Reimers das Büro von Gustav Estander in Stockholm. Es überrascht nicht, dass das Logo seines Briefkopfes mit den Initialen “KR” dem seines vorigen Arbeitsgebers “A&R” ähnelt. 1934 entwirft Reimers den beliebten Doppelender Tumlare (Tümmler), den Vorläufer von Adlard Coles legendär seetüchtiger Cohoe.

1936 zeichnet Reimers den 75 Quadratmeter Schärenkreuzer Bacchant. Das 19 m Boot segelt später zahlreiche Chicago – Mackinac Langstreckenregatten auf dem Michigan See. Seit einigen Jahren segelt es wieder in den Stockholmer Schären.

1948 entwirft Reimers die vom klassischen Schärenkreuzer inspirierte 25 m Yawl Agneta. Das Schiff gehört 1958 bis Mitte der Achtzigerjahre dem italienischen Industriellen Giovanni Agnelli. Es schmückt nach wie vor die Klassikerregatten des Mittelmeeres.
30er Schärenkreuzer vom Typ Bijou
Ende der 60er Jahre leitet Reimers’ Bijou-Typ die süddeutsche Renaissance des klassischen 30 qm Schärenkreuzers mit zahlreichen Neubauten ein. Die Klasse ermittelt mit dem Reimers Pokal bis heute am Bodensee ihre Jahreswertung.

1964 entsteht mit der 18,60 m langen Fidelis im neuseeländischen Auckland eine Swede 55 ähnliche, moderne Bacchant-Variante. Das Boot segelt in der südlichen Hemisphäre viele Langstreckenregatten erfolgreich, darunter der vielbeachtete Sieg der Sydney-Hobart Regatta. Der drei Meter breite und 12 t leichte Hochseeklassiker ist nach wie vor in Sydney beheimatet.

1975 entwirft Reimers für Mitglieder des Stockholmer KSSS Swede 55, eine vom klassischen Schärenkreuzer weiterentwickelte Tourenschäre mit moderat angehobenem Freibord und nominell 55 Quadratmetern Segelfläche (daher die Typbezeichnung des 52 Fuß Bootes). Der Entwurf ist von Rolly Taskers berühmter Siska, einer für das Sydney-Hobart Rennen modifizierten Reimers 40er-Schäre von 1939 inspiriert. Die flachbordig filigrane, gut 15 m lange und 2,6 m breite Siska überzeugt 1969 bei der 630 Seemeilen Regatta nach langer Führung mit einem vierten Platz von 75 Booten.
