
Das Traumschiff von Lasse Ristikankare
Jeder Segler kennt und bewundert die Vindö-Fahrtenboote von der schwedischen Westküste. Vindös sind sehenswerte Siebzigerjahre Kompromisse aus einem unverwüstlichen und pflegeleichten Kunststoffrumpf mit Teakdeck und ansehnlichem Mahagoniaufbau. Dieser Mix aus praktischen Gesichtspunkten mit der traditionellen Optik an Deck ist eine Versuchung.

Swede 55 als Vindö
In den Achtzigerjahren verwandelte der finnische Holzbootsbauer Lasse Ristikankare in der Nähe von Turku einen Swede 55 Rumpf und Decksschale in solch ein Schmuckstück. Die Fußleiste aus lackiertem Mahagoni, das traditionell mit Fisch verlegte Teakdeck, der Mahagoniaufbau und das teakbelegte Kajütdach sind eine Augenweide. Sogar der Spiegel erscheint in glänzend lackiertem Mahagoni. Auch die Fensterrahmen aus glänzendem Niro stehen Susaija gut. Das Boot als Möbel.

Und Ristikankare ließ es nicht dabei. Er dachte und baute seine Swede 55 auch sonst neu. Die Mittelplicht erhielt einen anders gestalteten Steuerstand mit Rad aus gedrechselten Speichen und einer 55, die als Intarsie in die Fläche des Plichttischs eingelassen ist. Auch unter Deck baute Ristikankare sein Schiff anderes aus. Mit einer Kajüteinteilung nach eigenen Vorstellungen und in einem traditionellen Finish. Es segelte als Susaija lange in Finnland. Seit einer Weile ist das Schmuckstück als Quintus in den Stockholmer Schären unterwegs.

Das geht, wenn das Boot nur wenige Monate des nordischen Sommers der Witterung ausgesetzt ist und das Möbel ansonsten in einer Halle aufbewahrt, gehegt und gepflegt wird. Der UV-Strahlung ausgesetzte Flächen aus klar lackiertem Mahagoni verlangen eine gewisse Zuwendung mit einem regelmäßigen Naßschliff, Geschick und Geduld mit dem Pinsel. Man kann eine Swede 55 auch als Vindö bauen, anschauen und genießen.

Foto oben Lasse Ristikankare: Quintus ex. Susaija von 1985 in den finnischen Schären.